Historischer Bergbau in der Umgebung von Bischofswerda, Rammenau und Hauswalde

Bischofswerda im 19. Jahrhundert.

Auch um die Stadt Bischofwerda herum soll es in den letzten Jahrhunderten etwas Bergbau gegeben haben. Christian Heckel berichtet in seiner 1713 erschienenen Chronik von Bischofswerda folgendes darüber: „Es sollen hier auch Bergwerke gewesen sein, als eines in dem Bautznischen Pusche nach Demitz zu, das andere in dem Grund nahe Goldbach. Sie sollen teils wegen der schlechten Ausbeute, teils durch den Hussiten-Einfall 1428 ins Stocken kommen sein, welches ich in seinen Wert und Unwert lasse.“

Es gibt natürlich auch aus der Gegend um Bischofswerda Überlieferungen über die goldsuchenden Wahlen. Im Jahre 1855 berichtet Dr. Johann Theodor Gräße sogar folgendes über den Nachfahren eines solchen Wahlen: …wenigstens hat ein gewisser Greis, Namens Cerisi, der bis auf die neueste Zeit in Bischofswerda lebte und von einem solchen Wahlen abstammtet, trotz aller Bemühungen nichts finden können und ist arm gestorben. Auch der bekannte Heimatforscher Alfred Meiche schreibt, dass nördlich von Bischofswerda auf dem Scherfling nach Edelerzen geschürft wurde. Ein Hinweis auf  eine ehemalige Erzgewinnung könnte auch  der Name des auf dem Scherfling entspringenden Silberwassers sein.

Schloss Rammenau

In dem 4 km nordöstlich von Bischofswerda liegenden Ort Rammenau finden wir den 344 Meter hohen Kleppischberg. Der Name Klepisch lässt sich von dem Wendischen Wort „Klepac“ ableiten, welches Hammer bedeutet. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich hier vor der deutschen Kolonisierung der Wendischen Gebiete ein Hammerwerk befand. Dort verarbeitete man mit Sicherheit die in der Umgebung aufgefundenen Brauneisenerze. Bis zum Jahre 1721 befand sich östlich des Kleppischberges auch noch der große Kleppschteich. Nachdem er trocken gelegt wurde, errichtete man dort die Parkanlagen des bekannten Barockschlosses.

Der Krohnenberg bei Hauswalde

In dem westlich von Rammenau liegenden Dorf Hauswalde war der ehemalige Bergbau fast in Vergessenheit geraten. Aber nur bis zum 12. Oktober 1903. An diesem Tag pflügte der Bauer Mager sein am Krohnenberg liegendes Feld als plötzlich die Erde unter seinen Füßen einbrach. Glücklicherweise konnte sich der Bauer mit seinen Tieren selbst aus dem entstandenen Erdeinbruch retten.  Man dachte anfänglich, dass es sich hier um eine vergessene beziehungsweise verbrochene Brunnenanlage handelte. Als jedoch der Bauer mit seinen zwei Gesellen diesen Schacht bis in eine Tiefe von ca. 12 Meter ausräumte, stellt er fest, dass auf dem Grund  noch zwei Gänge abgingen. Einer verlief in südliche und der andere in nördliche Richtung. Außerdem wurden bei den Arbeiten unter anderem eine alte Leiter und eine etwa 6 Meter lange Holzrinne aufgefunden. Nun war es klar, man hatte hier also ein längst vergessenes Bergwerk freigelegt.

 

Halde auf dem Krohnenberg

Noch heute kann man auf dem bewaldeten Gipfel des Krohnenberges mehrere Zeugen des Historischen Bergbaues in Form von Schachtpingen und Halden finden. In dem aufgeschütteten Haldenmaterial lässt sich hauptsächlich Zweiglimmergranodiorit und Quarz finden. Der Zweiglimmergranodiorit ist stellenweise mit Pyrit imprägniert. Ob man nun den Quarzgang oder die mit Pyrit imprägnierten Gesteinsschichten abbaute, kann man heute nicht mit Sicherheit sagen. Möglich sind beide Varianten. Quarzgänge wurden früher oft mit der Hoffnung Gold bzw. klaren Bergkristall zu finden abgebaut. Aber auch Pyrit oder früher  Schwefelkies genannt  wurde für viele verschiedene Zwecke genutzt. Man brauchte es unter anderen zur Schwefelgewinnung, zur Farbherstellung und es wurde teilweise zu minderwertigem Eisen verhüttet.

                Haldenmaterial                                           -                   Pinge oder tagebauartiges Bergwerk