Die Quarkquetsche, auch das "Goldmännchen" genannt, im Hohwald

 

Dieses Flächennaturdenkmal besteht aus zwei übereinandergetürmten Felsblöcken aus Granodiorit. Im oberen Teil dieses Gebildes lässt sich ein Gesicht erkennen. Daher trägt es die Bezeichnung „ das Goldmännchen“. Der Name Quarkquetsche lässt sich mit der wollsackartigen Verwitterungsform des Granodiorits erklären.

1996 konnte eine geplante Sprengung dieses Naturdenkmals gerade noch verhindert werden. Heute kann man noch mehrere Bohrlöcher an den Felsblöcken finden.

 

 

 

Folgender Artikel erschien am 08.11.1996 in der SZ Sächsischen Zeitung

 

 

08.11.1996


SZ Sächsische Zeitung



Quarkquetsche im Hohwald vor Zerstörung bewahrt

Landratsamt erstattet Anzeige gegen die Steinwerke

Hohwald (SZ/aw). Ein Naturdenkmal im Hohwald ist dem Tode geweiht. Bohrlöcher in einem der monströsen Felsgebilde, im Volksmund auch Quarkquetsche genannt, lassen Schlimmes ahnen. Der einstmals dichte Wald um die eiszeitlichen Gesteinsbrocken fiel bereits den Sägen zum Opfer. Inzwischen beschäftigen sich auch die Forstdirektion Bautzen und die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes in Pirna mit den Umweltsündern im Hohwald. "Ein Flächennaturdenkmal hat natürlich Rechtsbestand. Will man dieses verändern, muß ein Antrag auf Ausgliederung gestellt werden. Über diesen muß dann der Kreistag entscheiden", weiß der zuständige Dezernent Bernhard Lehmann. Einen solchen Antrag hat die Geschäftsleitung der Steinwerke Hohwald allerdings nicht gestellt. "Jetzt wurde eine Anordnung zur Unterlassung aller weiteren Maßnahmen und zur Wiederherstellung der Landschaft erlassen", informiert der Dezernent. Das Landratsamt erstattet Anzeige gegen die Steinwerke Hohwald. Außerdem wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

"Das bedeutet aber auch, daß der abgeholzte Teil wieder aufgeforstet werden muß, solange das Naturdenkmal rechtlich Bestand hat", weiß Dezernent Lehmann. Aus dem Landratsamt war zu erfahren, daß die Maßnahmen vor Ort angeblich ohne Wissen der Unternehmensleitung erfolgt seien. Trotz mehrmaliger SZ-Nachfragen war bis Mittwoch keine entsprechende Stellungnahme vom Geschäftsführer zu erhalten. Laut Kreisverwaltung stellte das Unternehmen jetzt jedoch den Antrag auf Versetzung der "Quarkquetsche". Eine Entscheidung dazu steht noch aus.